Heute mal wieder ein Hersteller aus dem Ausland, genauer gesagt: Italien.
Ansaldo dürfte wohl nur eingefleischten Automobilenthusiasten etwas sagen. Dabei war die Firma einmal richtig groß und existierte auch lange. Jedoch war die Automobilsparte eher kurzlebig.
Aber der Reihe nach. Gegründet wurde Ansaldo bereits 1853 mit der Idee, für Italien ein Unternehmen zu schaffen, dass es dem Land ermöglichte unabhängig vom Import von dampfgetriebenen Maschinen zu werden. Primär lag der Fokus auf der Entwicklung und dem Bau von Dampflokomotiven und Schiffen. Aufgrund politischer Querelen und Gesetzen, die das Unternehmen benachteiligten, weitete man die Produktion auf Kanonen aus (was auch auf dem Logo zu sehen ist).
Erfolgreich war man vor allem während des 1. WK mit der Produktion von Flugzeug- und Schiffsgeschützen. Nach dem Krieg allerdings brauch die Nachfrage nach Waffen ein, wodurch neue Industriezweige in den Blickpunkt rückten.
Die Automobilproduktion startete ca 1921. Zunächst wurden Mittelklassewagen mit Vierzylinder Motoren gebaut (Tipo 4 Modelle), die sich auch im Renneinsatz bewährten und somit Bekanntheit und Renommée steigerten. Mit dem Ruf, hohen Qualitätsstandards zu genügen wagte man sich an höhere Ziele und entwickelte auch einen Sechzylinder Motor (Tipo 6), der Mitte der 20er Jahre vorgestellt wurde. Dem folgte Ende des Jahrzehnts auch noch ein Achtzylinder, der dann endgültig die Tür zur Oberklasse aufstieß.
Inzwischen aber hatte die Weltwirtschaftskrise auch Europa erfasst, so dass Verkaufszahlen und entsprechend auch die Produktion litten. Im Jahr 1931 war es dann soweit, und die Firma, die inzwischen nur noch eine Tochter von Ansalso war, wurde von OM übernommen, das seinerseits 1-2 Jahre später von FIAT übernommen wurde. Die Autoproduktion lief zwar weiter, aber nur noch in sehr überschaubaren Stückzahlen, und wurde Mitte der 30er Jahre komplett eingestellt.
Dem Mutterunternehmen erging es nicht viel besser, denn es wurde 1932 von der italienischen Staatsholding IRI übernommen und bereitete Italien auf den Krieg vor, indem es die Waffenproduktion wiederbelebte.
Nach dem Krieg ging Ansaldo in der neuen Holding Finmeccanica auf und wurde in diverse Einzelunternehmen aufgespaltet. Ansaldo selbst existiert heute nicht mahr, aber es gibt noch Firmen aus den verschiednesten Industriezweigen, die aus der ursprünglichen Firma hervorgingen und den Namen Ansaldo weiterhin tragen.
Diese Brosche stammt aus den 20/30er Jahren.
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