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Sonntag, 22. Januar 2023

Automobiles Brasier

 

Der Namensgeber Charles-Henri Brasier war in der frühen französischen Autobauerszene kein unbeschriebenes Blatt. Zuerst angestellt bei Panhard, später bei Mors, entschied er sich Anfang des 20.JH den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen und gründete 1902 mit Georges Richard die Firma Richard-Brasier. Die Verbindung hielt jedoch nicht lange und bereits 1905 überwarf man sich, wegen unterschiedlichen Prioritäten (Richard war Rennfahrer und mehr in seinem Wagen unterwegs als im Firmenwerk). Fortan hieß die Firma nur noch Automobiles Brasier.
Bis zum ersten WK entwickelte Brasier diverse Modelle mit unterschiedlichen Motorisierungen und war damit auch recht erfolgreich. 
Danach nahm man 1919 die Produktion wieder auf und konzentrierte sich auf Oberklasse Automobile, wie in Vorkriegszeiten, was sich jedoch aufgrund der Wirschaftskrise und der damit verbundenen Inflation nicht mehr als tragfähiges Geschäftsmodell funktionierte. Ab Mitte der zwanziger Jahre verkleinerte man die Motoren und setzte mehr auf erschwinglichere Modelle, musste aber erkennen, dass man ohne fremde Hilfe nicht mehr weiterkam. So wurde Braiser vom Fahrradhersteller Chaigneau übernommen und die ab 1926 produzierten Autos wurden unter dem neuen Firmennamen Chaigneau-Braiser vertrieben. 
Allerdings beging man den Fehler wieder auf höherwertige Automobile zu setzen, was sich aber mit der verschärfenden wirtschaftlichen Situation, und dem Börsencrash von 1929, als Sargnagel herausstellte. Die teuren Autos wurden Ladenhüter bzw erreichten nicht einmal Serienstatus und so entstand ein akuter Auslastungsmangel im Stammwerk, der zwar kurzfristig durch Produktionsverlagerung bei Delahaye ausgeglichen werden konnte, aber die endgültige Pleite Anfang der 1930er nicht verhindern konnte. 
Dieses schöne Abzeichen stammt aus der Sammlung von Per Faxe. Vielen Dank für das Bild.

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