Seiten

Mittwoch, 26. November 2025

Premier Werke Eger

Die Geschichte der Premier Werke Eger ist wieder eine der Geschichten, wie sie in der Frühzeit des Automobils immer wieder vorkam. Sie ist eine Geschichte von vielen Wendungen und Eigentümerwechseln, weswegen ich mal loslege und hoffe nichts auszulassen oder falsch wiederzugeben.
Justus Christian Braun gründete 1845 eine Gießerei in Nürnberg, und spezialisierte sich um das Jahr 1860 erfolgreich auf Feuerlöschgeräte.  Nach seinem Tod kümmerten sich die Söhne um das Unternehmen und wandelten es 1890 in "Nürnberger Feuerlöschgeräte und Maschinenfabrik vorm. Julius Christian Braun AG" um. Anfang des neuen Jahrhunderts baute man motorisierte Feuerlöschwagen und andere Nutzfahrzeuge, und fügte dem Portfolio nach der Übernahme der Maurer Werke im Jahr 1909, auch PKW hinzu. Jedoch verschlechterte sich die Situation und 1911 musste man einen neuen Eigner mit ins Boot nehmen, die durch eine Zweigstelle bereits in Nürnberg tätige "Premier Cycle Company Ltd". Daraus entstand das Unternehmen "Justus Christian Braun Premier Werke AG". 
Aber auch der Einstieg des neuen Geldgebers konnte den Konkurs 1913 nicht abwenden und so gingen die gesunden Firmenbereiche an die "Nürnberger Feuerlöschgeräte-, Automobillastwagen- und Fahrzeugfabrik Karl Schmidt", die ein paar Jahre später mit der "Fahrzeugfabrik Ansbach AG" zur "Fahrzeugfabriken Ansbach und Nürnberg AG", besser bekannt als FAUN, fusionierte.
Ja, und was hat das alles mit Eger zu tun? Nunja, Eger ist eigentlich kein Firmenname, sondern eine Ortsbezeichnung einer Stadt in Böhmen, auf tschechisch: Cheb.  
Dort entstand um die Jahrhundertwende (über das genaue Jahr gehen die Meinungen auseinander) eine Fahrradfabrik um den Markt für Fahrräder in (vor allem) Österreich-Ungarn zu bedienen. Die Expertise der Briten, dem damaligen Weltmarktführer für Fahrräder, half die Produktion zügig hochzufahren. Schon 1905 erreichte man über 50.000 Fahrräder Jahresproduktion. Nach dem Einstieg von Premier bei Braun entsandte man den damaligen Generaldirektor Kastrup nach Eger, der allerdings mit dem Direktor des Werks Eger einen Konkurrenten gründeten: ES-KA. Auch wenn die Stimmung in Eger schon Anzeichen machte zu kippen, entschloß man sich in die Automobilproduktion einzusteigen, was 1913 der Fall war. Diese währte aber nicht lange, und schon 1914 kam das Aus für die Automobilproduktion. In der Produktionszeit liefen zwei Modelle vom Band, aber offensichtlich nur mit mäßigem Erfolg. 
Die Produktion von Fahr- und Motorrädern lief danach aber noch recht erfolgreich bis 1933. 
Auf dem Abzeichen wird der "kleine Sportwagen" Premier gezeigt. 
 
Durchmesser: -
 
Hersteller: unbekannt 
 

Sonntag, 26. Oktober 2025

Windhoff

 

Die Geschichte des Automobilbaus in Deutschland ist so vielfältig und teilweise auch kurzlebig, dass man heutzutage, mit nur noch ein paar wenigen Herstellern, sich gar nicht mehr bewusst ist, wie das in den Anfangsjahren des Automobils gewesen war. Es gab unzählige Unternehmen, die entstanden und ihre Ideen verwirklichten, die die Innovation vorantrieben und die von viel Idealismus geprägt waren. Oftmals litt darunter der eigentliche Geschäftsbetrieb, weil das Geld irgendwann ausging. Manche verschwanden auf nimmerwiedersehen und andere wurden von erfolgreicheren Firmen übernommen. 
Wenig davon trifft jedoch auf die Frima Windhoff zu. Unter dem Namen "Motoren- und Fahrzeugfabrik GmbH Gebr Windhoff" wurde sie als Tochterunternehmen der "Rheiner Maschinenfabrik Windhoff & Co. GmbH" im Jahre 1902 gegründet. Zunächst bestand der Produktionskatalog eigentlich nur aus Kühlern, die sich jedoch durch ihre hohe Qualität auszeichneten und deshalb hoher Nachfrage erfreuten. Ab 1906 erweiterte man das Sortiment um diverse Motorvarianten, sowie Getriebe, Lenkungen und Achsen. Im Jahr 1907 bezog man neue Fertigungsstätten, die dann auch den Bau eines eigenen Automobils erlaubte. Dieses wurde dann 1908 vorgestellt und verkaufte sich vermutlich gut, denn im Laufe der Zeit erweiterte man das Portfolio um stärkere Motorenvarianten und verschiedene Modelle.
Ab 1911 kamen auch Lieferwagen hinzu, bei denen praktischerweise die heutzutage bekannte "Modularbauweise" eingeführt wurde. Man konnte also auf einem Chassis verschiedene Aufbauten verwirklichen. Trotz des Erfolges jedoch, wurde die Produktion von Windhoff Autos im Jahr 1914 eingestellt. Das Mutterunternehmen "Rheiner Maschinenfabrik Windhoff AG", kaufte das Firmengrundstück und nutzte es fortan für die eigene Produktion.
Die Firma Windhoff gibt es heute noch, dürfte aber nur wenigen ein Begriff sein. Sie ist ein Weltmarktführer im Bau von Schienenfahrzeugen und Bahntechnik
Das Abzeichen stellt einen Kühler dar, wie er auf den Windhoff Wagen in der kurzen Zeit ihrer Existenz verwendet wurde. 
 
Größe: -
 
Hersteller: -  

Sonntag, 21. September 2025

Mercedes Siegernadel 1978

Heute melde ich mich mal wieder mit einer fotografischen Leihgabe des aufmerksamen Lesers Ferdinand P., der sich sehr aktiv und konstruktiv bei der historischen Einordnung der hier gezeigten Abzeichen und Broschen beteiligt. Deswegen von meiner Seite: Vielen Dank dafür.
Herr P. hat seine Sammlung wieder um ein tolles Stück bereichern können, nämlich einer Teilnehmer-/Siegernadel anlässlich der "Vuelta a la America del Sud" aus dem Jahr 1978. Die VAS war ein Rennen über ca 30.000km und umrundete praktisch den gesamten Kontinent. Gestartet in Buenos Aires, ging es u.a. über Montevideo, Rio de Janeiro, Manaus, Caracas, Bogota, Quito, Lima, Santiago, Patagonien, zurück nach Buenos Aires. Sie dauerte 38 Tage und am Ende standen fünf Mercedes Teams auf den ersten fünf Plätzen. Gewonnen hat das schottisch/englische Team Cowan/Malkin. 
Die Tastsache, dass ich hier von Teilnehmer-/Siegernadeln spreche, liegt daran, dass mir z.B. exakt aus diesem Rennen noch eine aufwendigere Ausführung bekannt ist. Deswegen vermute ich, dass es verschiedene Abstufungen, gemäß Rangfolge gab und es sich hierbei um eine Nadel handelt, die nicht für das Siegerteam bestimmt war. Aber die sind allesamt Juwelierarbeiten und entsprechend selten. Die Ausführungen reichen von relativ einfachen Nadeln wie die gezeigte, bis zu vollständig mit Edelsteinen "bepackten" Stücken. Ausgegeben wurden sie zwischen den 50er und 70er Jahren. 
 
Größe: - 
 
Hersteller: -  
 

Sonntag, 31. August 2025

Dürkopp Automobile

Nach langer Zeit mal wieder ein Post. 
Hier ist eine weitere, sehr schöne Brosche von Dürkopp zu sehen. Diesmal aber nicht mit dem Turm, sondern mit einem Wagen. Aufgrund der Abbildung, ohne Reserverad und mit aufgesetztem Faltdach, denke ich es handelt sich um ein Modell Mitte der 10er Jahre des vorangegangenen Jahrhunderts. 
Jedoch ist mir nicht bekannt, dass bzw ob dieses Logo jemals auf den Wagen der Firma aus Bielefeld verwendet wurde. Jedenfalls konnte ich nichts finden, was darauf hindeutet bzw es belegt. Wenn jemand mehr dazu sagen kann, wäre ich dankbar.
Danke an Ralph für das Bild.
 
Größe: -
 
Hersteller: -  

 

Samstag, 28. Dezember 2024

MB Minis

Die großen Mützenabzeichen und Broschen bilden hier den größten Teil der gezeigten Abzeichen. Sie sind allein durch ihre Größen immer gut erkennbar und zeigen auch viele Details, die man in kleineren Maßstäben nicht so gut darstellen könnte. 
Das es (emailliert) auch kleiner geht, will ich hier mit den kleinsten Vertretern der Marke mit dem Stern, bzw. deren Vorläufern, zeigen. Mit meiner heutigen Neueroberung rechts (Danke Henry), ist das Trio perfekt. Es sind alles Anstecknadeln und sie stammen aus den 10er Jahren des vorigen Jh. Viel mehr gibt es dazu auch nicht zu erzählen, weil es in vielen vorangegangenen Posts schon ausreichend Infos zu den Unternehmen gab.
Bleibt mir nur, allen Lesern des Blogs, einen Guten Rutsch und alles Gute für 2025 zu wünschen. 

Durchmesser: 11-12mm

Hersteller: -

 
G
M
T
Y
Die Sound-Funktion ist auf 200 Zeichen begrenzt

Samstag, 7. Dezember 2024

Dürkopp Werke 1

 

Der Name Dürkopp ist eng mit der Stadt Bielefeld verbunden, und somit auch mit einer Branche, die die Stadt einst sehr viel Renommée und Erfolg eingebracht hat: dem Bau von Nähmaschinen. Auch die Entstehung der Firma ist darauf zurückzuführen. Zuerst arbeitete Nikolaus Dürkopp für die Firma Koch als Nähmaschinenmechaniker bevor er 1867, mit seinem Kompagnon, die Firma Dürkopp&Schmidt gründete. Nach dessen Ausscheiden im Jahr 1876, firmierte man um und hieß fortan Dürkopp&Co.
In den 1880er Jahren kam noch der Fahrradbau dazu. Ein Beispiel, dem auch andere Nähmaschinenhersteller wie Koch und Miele, folgten. Scheinbar waren die Synergien aus beiden Branchen doch recht groß.
Mitte der 1890er Jahre wurde mit dem Bau von PKW begonnen. Zunächst kaufte man sich Know-how ein, indem sich an der österreichichen Johann Puch & Co. beteiligte. Das erste Auto war dann 1899 fahrfertig und auch erste LKW kamen um die Jahrhundertwende auf den Markt. Durch diverse Beteiligungen und Kooperationen gelang es, die Firma auch über die Grenzen hinaus bekannt zu machen. So gab es in Frankreich und England bereits Anfang des Jahrhunderts eigene Verteibskanäle. Besonders davon profiertierten die Busse von Dürkopp, die durch Großaufträge z.B. aus London einen internationalen Ruf erlangten.
Zu den Errungenschaften Dürkopps gehörten u.a. der erste sechzylinder Motor eines deutschen Herstellers und der erste LKW mit Luftreifen 1905.
Die Produktion erreichte neue Kapazitäten als man 1904 die Magdeburger Karrosseriefabrik Wiemann&Co. erwarb und erfolgreich ins Unternehmen eingliederte.
Nachdem in den Folgejahren kontinuierlich die Produktion gesteigert wurde und vor allem im NFZ Bereich Fahrzeuge für viele Anwendungsgebiete hergestellt wurden, musste man mit Beginn des 1.WK auf Kriegsproduktion umstellen. Das bedeutete, dass insbesondere LKW, Krankenwagen und Zugmaschinen für Artillerie die Hallen verließen.
Nach dem Krieg begann man mit einer begrenzten Zahl an Modellen, und die schlechte Nachfrage, sorgte vor allem bei dem PKW Produktion für sorgen. So mußte man 1922 beriets den PKW Bau in den 1911 erworbenen Oryx Werken beenden und konstruierte dort fortan LKW.
Mit der immer schlechteren Wirtschaftslage in Deutschland und auch weltweit, kam es zu weniger Aufträgen, Unruhen sowie Streiks in den Werken, und zu sinkender Produktivität. Da die Automobilsparten irgendwann Verlustbringer waren und durch die Fahrrad- und Nähmaschinen Sparten quersubventioniert wurden, beschloß man 1927 die PKW- und 1929 die LKW-Produktion einzustellen.
Der Name Dürkopp existiert noch heute, allerdings schon lange nicht  mehr in Zusammenhang mit Mobilität.
Dieses Logo wurde ab etwa 1911 auf den Autos von Dürkopp verwendet und zeigt den Turm, der sich auf dem Werksgelände befunden hat. 
Danke Peer für das Bild. Das Abzeichen gibt es in diversen Ausführungen, die sich teilweise nur recht gering voneinander unterscheiden.

Größe: -

Hersteller: -

Sonntag, 3. November 2024

Rába

 

Diese schöne Brosche stammt von Rába, einem ungarischen Hersteller von Nutzfahrzeugen. 
Das Unternehmen besteht bereits seit 1895 und begann zunächst mit der Produktion von Schienenfahrzeugen für Eisenbahnen, Trams und die ersten Untergrundzügen, z.B. der Londoner Metro. Dabei produzierte man anfänglich mehrheitlich Waggons, später aber auch Loks und Triebwagen.
Ab 1904 kam noch die LKW Sparte dazu, die es dem Unternehmen erlaubte weiter zu diverzifizieren. 
Wenige Jahre später kamen auch noch PKW dazu, die man ab 1912 überwiegend in Lizenz herstellte. Man nutze Motoren von Fremdfabrikaten wie Praga, Benz oder Austro-Daimler und baute das Fahrwerk und Chassis drumherum. Der bekannteste Wagen dürfte der Raba Grand gewesen sein, der dem österreichisch-ungarischen Kaiser Karl I. als Staatskarosse diente.
Die PKW Produktion endete jedoch bereits ca 1925 und man widmete sich wieder den Kernkompetenzen, nämlich Nutz- und Schienenfahrzeugbau, was bis heute der Fall ist.
Das gezeigte Abzeichen fand sich so auf den PKW von Rába und dürfte somit ca 100 jahre auf dem Buckel haben. Mir ist noch eines mit geradem, statt geneigtem Schriftzug bekannt.

Größe: -

Hersteller: -